Länger sla sonst ist nicht für immer - Suche nach Heimat

Die Geschichte handelt von Ira, deren Vater sie liebt und viel mit ihr unternimmt, aber keine körperliche Nähe zulässt. Erst als er im Sterben liegt können sie sich näher kommen. Fido reist mit seinem Großvater in eben diese Kleinstadt in der Ira lebt um Fidos Mutter zu suchen. Hier stranden sie aus Liebe und dem Schweigen von Evi in deren Bäckerei. Fido jedoch bleibt ein Ruheloser. Der Dritte im Bunde ist Lew der nach der Republikflucht seiner Eltern in der DDR von einem wohlhabenden Ehepaar adoptiert wird. Vermeidlich geht es ihnen allen gut, doch ohne die Gewissheit von ihren Eltern geliebt zu werden können sie nicht glücklich werden. Der "Verrat" der Liebe durch die Eltern muss aufgearbeitet werden damit sie selbst sich auf eine Beziehung einlassen können. Das Fazit des Buches ist eigentlich schon gut im Buchdeckeltext zusammengefasst: "...,für sie ist es die große Liebe. Doch sie können nicht bleiben, weil sie den Ort nicht kennen der ihre Heimat ist, und weil auf ihrer Kindheit ein Schweigen lastet, das schwerer wiegt als die Gegenwart." Viel geschieht im Namen der Liebe, aber nicht immer ist es das Richtige, aber es ist wichtig, dass man darüber spricht und Missverständnisse aufklärt.
Alle drei Kinder fühlen sich von ihren Eltern nicht geliebt und erst nach der Aufklärung der Hintergründe und Ursachen, z.T. auch Missverständnisse können sie ihr eigenes Leben beginnen.
Das Buchcover ist sehr gut gelungen, die drei Lebensgeschichten haben ähnlichen Ursprung, sind aber in ihrer Erscheinungsform verschieden, die Lebensgeschichten sind miteinander verwoben und ergeben am Ende ein großes Ganzes.
Ein sehr lohnenswerter Roman der sehr feinfühlig und leise mit Zwischentönen von der Suche nach Liebe und Heimat erzählt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Alle Personen werden peu à peu vielschichtiger und lebendiger. Ein Buch das so schön geschrieben ist, dass man es nicht mehr aus den Händen legen kann.