Michalsky´s stylischer Streifzug ist durchwachsen!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
farfalla Avatar

Von

Als Modedesigner ist „Style“ für Michael Michalsky zur Lebenseinstellung geworden. In seinem Buch „Lass uns über Style reden“ bekommt der Leser einen sehr persönlichen Einblick in seine Lebens-, Mode- und Gedankenwelt.

Michalsky´s „stylischer“ Streifzug beschäftigt sich weniger mit Äußerlichkeiten und Fashion, sondern er spricht überraschenderweise Themen an, die man im Vorhinein nicht mit „Style“ in Verbindung gebracht hätte. Gespickt mit seinen autobiographischen Erfahrungen, „humorvoll formulierten“ Anekdoten und moralischen Wertvorstellungen richtet sich das Buch an interessierte Leser, die mehr über den Modedesigner erfahren möchten und Lust darauf haben, "Style" aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Während die ersten Kapitel des Buches sich sehr gut und interessant lesen lassen, ebbt die Spannung im Mittelteil ab und wird bis zum Ende hin langatmig. Anwendbare Tipps und Ratschläge, um stylisch durch das Leben zu gehen, konnte ich für mich nicht mitnehmen, da das Buch mehr die Meinung und den Style des Autors widerspiegelt und dies nicht unbedingt der Stil des Lesers sein muss.

Dieses sehr persönliche Buch punktet vor allem mit Authentizität und Persönlichkeit. Michalsky ist eindeutig ein Mensch, der gegen den Strom schwimmt und seinen Lebensstil gefunden hat. Auch sein Werdegang liest sich beeindruckend und macht Mut, sich auf die Suche nach den eigenen Style zu machen. Etwas mehr Style in Bezug auf Fashion hätte ich mir zuletzt erhofft, denn schließlich ist das die Leidenschaft des Autors. Aus diesem und so manch stilistischen Gründen ist der Funke auf mich nicht ganz übergesprungen. Obwohl sich Michalsky bemüht, tiefgründiger über so manche Themen zu „stylisieren“, wurden die vielversprechenderen Kapitel durch Klatsch-Tratsch-Anekdoten über oberflächliche Begegnungen etwas geschmälert. Alles in allem lässt er tief hinter seine sonst eher zurückhaltende Fassade blicken und beweist damit, dass im Menschen Michalsky mehr steckt als die Modewelt verspricht.