Eine leise unsterbliche Liebe

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suse9 Avatar

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Wenn das Buch nach der LP enden würde, die Geschichte von Leon und Louise erhählt wäre, könnte ich mich damit zufrieden geben. Zwei Menschen, die sehr unterschiedlich und doch auch wieder gleich sind, haben sich gefunden und leben glücklich bis an ihr Lebensende.Auch wenn ich Happy-End-Bücher nicht mag, da sie oft am Leben vorbeierzählen, fühlte ich mich am Ende dieser Seiten gewärmt und sentimental.

Mit sensiblen romantischen Worten führt uns Alex Capus ins Jahr 1915, in eine Zeit und ein Land, von denen ich wenig weiß. Die Beschreibung des Fahrrads, auf dem Louise Bootengänge erledigt, lässt mich schmunzeln und das Klappern des verbogenen Bleches schmerzt buchstäblich in meinen Ohren. Ich begleite Louise und Leon auf ihren abentlichen 100 Metern die Straße entlang - immer einen Schritt vorwärts und einen halben zurück - und staune darüber, dass die Beiden die Lauscher hinter den Gardinen nichts auszumachen scheinen. Als der schüchterne Leon dann - fast wie nebenbei - Louise zu einem Ausflug ans Meer einlädt, ist mein romantisches Herz voll entflammt für diese Liebe.

Doch ich weiß, das Buch endet hier nicht. Schmerz, Leid und Trennung warten auf die Beiden, und fast bin ich geneigt, nicht weiterzulesen. Aber die Entscheidung darüber liegt nicht mehr bei mir. Der Autor hat mich mit seinen einfühlsamen Worten bereits umgarnt und sanft in das Buch gezogen. Ob ich will oder nicht, muss ich Leon und Louise auf ihrem Weg folgen und hoffe - schon jetzt - auf ein Happy End.