Französisches Märchen

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justm. Avatar

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Sie liest sich ein bißchen, wie ein französisches Märchen: die Leseprobe von „Léon und Louise“!

Ganz im Ernst: Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl ich würde gerade ein Märchen der Brüder Grimm lesen, nur daß es sich eben um eine Liebesgeschichte im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts dreht.

Die Tatsache, daß der erste Weltkrieg den zeitlichen Rahmen dieser Geschichte bildet, tritt durch die Erzählweise in den Hintergrund: Denn immer, wenn ich Bücher von französischen Autoren lese, habe ich den Eindruck als wenn man in diesem Land eine ganz eigenwillige, schlecht in Worte zu fassende aber sehr markante Art des Schreibens hat – eine die man immer wieder erkennt und die so viele Bücher französischer Autoren auch deutlich als solche erkennen lassen – was ich jetzt aber nicht als Nachteil, sondern als stolzes „Charaktermerkmal“ empfinden würde.

Auch der „märchenhafte“ Eindruck, der sich während des Lesens bei mir festsetzte, ist meiner Einstellung zur LP nicht abträglich gewesen – nein, ganz im Gegenteil: Diese Art und Weise zu schreiben, stell ich persönlich, mir nicht ganz leicht vor. Dafür aber macht sie das Lesen und Verstehen einer Geschichte letzten Endes so viel leichter.

Sehnen wir uns nicht alle manchmal wieder in die Märchenwelt unserer Kindheit zurück?! Ich habe das Gefühl, dieses Buch könnte das hinbekommen!

Fazit: Die LP von Alex Capus hat es geschafft mich mit ihrem märchenhaften Flair und französischem Charme schwer zu beeindrucken.