Berührend, mit einigen Schwächen

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aoibheann Avatar

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"Léon und Louise" ist mein erstes Buch dieses Autors und da ich nahezu nur Positives dazu gehört habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf.
Jeder, der es bereits gelesen hatte, schwärmte mir von dieser Liebesgeschichte vor. Da wurde es nun aber wirklich Zeit das Buch aus dem SUB zu fischen!

Es wurde den Lobeshymnen teilweise gerecht aus meiner Sicht. Sprachlich und vom Schreibstil gesehen fand ich es einfach wunderbar. Alex Capus hat eine tolle Art (s)eine Geschichte zu erzählen. Und auch während der ersten Kapitel war ich ganz verliebt in das Buch. Die Art, wie beide sich einander annähern, wie sie sich mit Wortgeplänkeln necken und ihre Gegensätzlichkeiten mit kleinen Spötteleien akzeptieren hat mir sehr gut gefallen.

Lediglich ab dem Punkt des Wiedersehens nach über 10 Jahren hatte ich dann teilweise den Eindruck, ein anderes Buch zu lesen. Die jeweiligen Zeitsprünge haben mich nicht weiter gestört, aber der erwachsene Lèon, der Mann, zu dem er geworden war - der blieb mir immer distanziert, leider auch sehr farblos. Von Louise erfährt man außer in ihren Briefen so gut wie nichts. Gut, ich weiß, dass dies der Kern der unerreichbaren Liebe zwischen den beiden ist. Dennoch war mir Sprung zwischen beiden als Jugendliche und dann als Erwachsene einfach zu weit.

"Léon und Louise" konnte mich zwar nicht so aus den Socken hauen, wie mir prophezeit wurde, es hinterlässt aber einen insgesamt sehr positiven Eindruck bei mir und hat mir eine wirklich schöne Lesezeit beschert.