Das Band der Liebe

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Alex Capus hat eine anrührende Liebesgeschichte geschrieben, die zwei Weltkriege überdauert und lässt den Leser gleichzeitig eintauchen in das damalige Zeitgeschehen.

Léon und Louise waren mit dem Stellenvermittlungsprogramm des Kriegsministeriums nach Saint Luc gekommen und lernen sich dort kennen. Louise arbeitete im Büro des Bürgermeisters sehr gewissenhaft und übernahm schließlich die Aufgabe, den Hinterbliebenen die Todesnachrichten von den gefallenen Soldaten zu überbringen. Wegen ihrer einfühlsamen Art wurde sie von den Bewohnern des Städtchens geliebt. Aber auch Léon kann sich ihrer Ausstrahlung nicht entziehen und verliebt sich in sie. Beide verbindet eine zarte Freundschaft. Bei einem Fahrradausflug ans Meer kommen sie sich näher, doch auf der Rückfahrt werden sie durch einen Bombenangriff getrennt. Jeder glaubt der andere sei tot und beide beginnen ein neues Leben. Doch zehn Jahre später erblickt Leon seine Louise in der Pariser Metro. Wie wird sich ihr Leben weiterentwickeln, denn Leon ist verheiratet und hat bereits einen Sohn?

In einer schönen klaren Sprache, der auch eine Prise Humor beigefügt ist, nimmt Alex Capus den Leser mit auf eine Zeitreise nach Frankreich. Die Personen, die Lebensumstände und die Landschaft sind so wunderbar beschrieben ohne in Klischees abzudriften, dass man sich ein hervorragendes Bild machen kann. Man hört das klapprige Fahrrad von Louise durch die Straßen fahren und ist amüsiert über die Reparatur des Rades durch Lèon, der ihr damit seine Zuneigung zeigen möchte. Als Leser ist man gespannt und möchte mehr erfahren, wie sich die zarten Bande der Liebe weiter entwickeln.

Ein hervorragendes Buch, das ich sehr lesenswert empfinde.