Léon und Louise

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1918, während des ersten Weltkrieges,  lernt der 17-jährige Léon Louise kennen, die bei dem Bürgermeister eines kleinen französischen Ortes  angestellt ist. Sie verlieben sich ineinander, jedoch werden sie bald vom Krieg getrennt. Zehn Jahre später, Léon lebt mittlerweile mit Frau Yvonne und Sohn in Paris, trifft er zufällig auf die von ihm totgeglaubte Louise. Sie treffen sich, jedoch respektiert Louise die Ehe von Léon und auch er möchte sein Eheversprechen nicht lösen. Weitere 11 Jahre vergehen, bis sich die beiden wiedersehen. Mittlerweile ist es 1940, die Deutschen rücken in Paris ein. Während Léon Karteien für die Deutschen kopiert, verlässt Louise Frankreich mit dem Schiff und schreibt von nun an Briefe an Léon, in denen sie von ihrem Leben berichtet. Währenddessen geht für Louis das Leben auch weiter, er bekommt weitere Kinder und Yvonne erweist sich als fürsorgliche Mutter während den Kriegszeiten. Erst viele Jahre später sehen sich Léon und Louise wieder.

Der Roman beginnt mit der Beerdigung von Léon, Erzähler ist sein Enkel. Die Charaktere sind gut beschrieben, auch wenn nicht jede Handlungsweise( z.B. von Yvonne) nachvollziehbar ist. Yvonne scheint entweder sehr tolerant zu sein, da sie Léon quasi überredet, Louise zu treffen oder ihr fehlt es an Selbstbewusstsein. Eine solche Ehe, wo man weiß, dass man die Liebe des Ehepartners mit jemanden teilt, ist sicher eher ungewöhnlich.

Mit "Léon und Louise" ist Alex Capus eine Liebesgeschichte gelungen, die frei von Kitsch und Sentimentalitäten ist. Insgesamt ist der Roman  lesenwert und der einem ein paar schöne Lesestunden verschafft. Allerdings: mehr auch nicht, es ist kein Buch, das einen nachdenklich zurücklässt.

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