Der Alkoholiker ist wieder da - und wie!

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Selten habe ich mich auf eine Leseprobe so gefreut wie diese vom norwegischen Starautoren Jo Nesbø. Nachdem sein Kommissar Harry Hole im Vorgängerband "Schneemann" auf die Frage seiner Rückkehr angekündigt hatte: "Ich komme nie mehr zurück." (S.489), hat es sich der Finanzökonom Gottseidank anders überlegt und schickt seinen Helden diesmal bis nach Hongkong, wo er im Schatten des Millionen-Molochs vor sich hin vegetiert.

Obwohl man sich in den sieben Vorgängerbänden schon oftmals Sorgen um den gesundheitlichen Zustand des Alkoholikers machen musste, hat es ihn diesmal richtig heftig erwischt: Passverlust, Spielschulden bei den Triaden und Opiumkonsum lassen nichts Gutes erwarten und so scheint die Mission Kajas, Harry Holo zurück nach Oslo zu holen, ohne Erfolg zu bleiben. Der Verweis auf Harrys Vater, der den Ausschlag für die Rückreise Harrys gibt, zeigt, dass der Charakter des versoffenen Kommissars auch nach sieben Bänden noch nicht komplett ausgeleuchtet ist und es immer noch Facetten an ihm und seinen Beziehungen zu nahestehenden Personen gibt zu entdecken gibt. Diese geheimnisvolle Figur macht natürlich auch den großen Reiz der Reihe von Jo Nesbø aus und auch ich bin begierig zu erfahren, was es mit dem Vater von Harry Hole auf sich hat!

Der Prolog zeigt den titelgebenden "Leopard", anscheinend ein sadistischer Mensch, der Freude am Foltern von anderen Mitmenschen findet. Mit einem ubekannten Folterinstrument martert er die junge Borgny Stem-Myhre und man nimmt Anteil am grausigen Leid, dass ihr vom Leoparden zugedacht ist. Durch die kursiv geschriebene Passage kann man die Gedanken des Leoparden und seine Rechtfertigung für seine Taten erfahren und fragt sich, wer ein solcher Mensch nur sein kann.

Der Cliffhanger am Ende der Leseprobe ließ mich nun gespannt zurück und ich bin auf jeden Fall begierig zu erfahren, wie es mit Harry Hole, Kaja Solness und dem mysteriösen Fall in Oslo weitergeht!