Furioser Auftakt

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Okay, mal wieder ein Kommissar mit großen Problemen - das ist ja üblich unter den heutigen Schriftstellern und ich wünsche mir ein wenig heile Welt im Privatbereich zurück, damit sich die Hüter des Gesetzes auf ihren Beruf konzentrieren können.

Bei diesem Serienmörder scheint das nämlich unabdingbar. Boshaft und seelenlos bis ins Mark, dazu noch ohne bis jetzt sichtbaren Beweggrund. Glücklicherweise gibt sich die hübsche Abordnung aus Norwegen die größte Mühe, Harry Hole zur Rückkehr zu bewegen, da die örtliche Polizei ohne seine Hilfe aufgeschmissen ist.

Zur (anscheinend zum Buch gekürzten) Hörprobe: Der Anfang war etwas schleppend, die Stimme wirkte übend. Nach kurzer Zeit zog einen die scheinbare Emotionslosigkeit jedoch in ihren Bann. Der Sprecher wirkte wie ein Hauch von Märchenerzähler - mit einer furchtbaren Geschichte im Gepäck.

Zur Leseprobe: Obwohl die ersten Kapitel sich mit völlig unterschiedlichen Personen befassten, schaffte es Nesbø ohne Probleme, den Lesefluss zu erhalten. Dabei beschreibt er ebenso gut Gefühle, Ortschaften und Vorgänge eindringlich und bis in das kleinste Detail. Selbst Nebenpersonen (der Mann im Flugzeug, die beiden aufdringlichen Verehrer) werden nicht stiefmütterlich behandelt, sondern erscheinen vor dem inneren Auge. Leider eine Leseprobe, die viel zu früh endete - da hätte ich gerne noch weiter geschmökert.