Kaja und Harry

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buecherfan.wit Avatar

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Am Anfang der Leseprobe wird Borgny Stem-Myrhe auf sehr grausame Weise ermordet. Weder das Opfer noch der

Leser wissen, warum diese furchtbare Tat passiert. Im zweiten kursiv gedruckten Kapitel kommt der Mörder zu Wort.

Er spekuliert über die Gründe, warum ein Mensch zum Mörder wird und formuliert sein persönliches Credo: "Zu

töten ist im Grunde nichts anderes, als das Unabwendbare zu beschleunigen. Der Tod macht keine Ausnahme, und

das ist auch gut, denn das Leben ist Leid und Schmerz. So gesehen ist jeder Mord ein Akt der Barmherzigkeit."  Diese

Rechtfertigung seiner Taten wirkt ausgesprochen grotesk, denn die Eingangsszene hat so gar nichts Barmherziges an sich. Im dritten

Kapitel ist Kaja Solness, eine Ermittlerin aus dem Osloer Morddezernat, auf dem Weg nach Hongkong, um Harry Hole,

den Spezialisten für Serienmörder zu suchen. Harry Hole wurde nach seinem Erfolg im Fall des Schneemanns vom

Dienst freigestellt, oder er selbst hat den Dienst quittiert, weil er durch das Erlebte offenbar schwer traumatisiert

ist. In Hongkong muss sich Hole verstecken, weil er der chinesischen Mafia - den Triaden - Geld schuldet. Kaja

Solness kauft ihn frei und versucht, ihn zur Rückkehr zu bewegen. Die Leseprobe endet mit seiner Ablehnung.

Dieser Roman verspricht spannende Lektüre, liest sich gut, aber er ist nichts für zarte Gemüter. In seiner Grausam-

keit erinnert er ein wenig an die Bücher des Schweden Arne Dahl. Die Skandinavier haben viele gute, erfolgreiche

Krimiautoren - meist sind es Schweden. Jo Nesbo ist bereits bekannt und berühmt. Ich habe bisher noch nichts

von ihm gelesen, aber dieser Autor  steht durchaus auf meiner Liste.