handfester Krimi oder esoterisches Geistergespräch?

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laberladen Avatar

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Erzählt wird aus der Sicht eines Jungen, wie er aus dem Internat abgeholt und zu seinem Vater gebracht werden soll. Die Sprache passt dazu, ist geradlinig und einfach zu lesen. Der Leser weiß schon vor dem Jungen, dass etwas nicht stimmt. Solche Szenen, in denen einem die Wahrheit langsam dämmert, gefallen mir sehr gut. Irgendwann ist klar, der Junge wurde entführt. Gerade als es etwas merkwürdig wird und der Junge sich an seinen verstorben Opa erinnert, den er noch für lebendig hält, ist die Leseprobe zu Ende.

Der größte Teil des Auszuges ist ein schön eingefädelter Krimi aus der Sicht des Opfers, der mir sehr gut gefallen hat. Der Junge scheint pfiffig zu sein und man ist neugierig, ob und wie er sich aus dieser Lage befreien kann. Der Teil mit dem Opa hat leichtes Unwohlsein in mir ausgelöst. Ob es nicht langweilig wird, seitenlang die Zwiesprache mit dem toten Opa zu lesen? Wäre mir in der Buchhandlung dieses Buch in die Hand gefallen, hätte ich in die Mitte vor geblättert und da noch einige Seiten gelesen. So bleibt mir nur zu räseln, ob sich das Buch in meine bevorzugte Richtung Psychothriller/Krimi entwickelt, oder zu einer langweiligen Gedankenstudie wird.