Ein Jugendkrimi vom Feinsten

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sillesoeren Avatar

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Robert Sonntag ist nach dem Tod seines Großvaters ein sehr einsamer Junge. Während sein Großvater trotz der Leitung einer Firma immer noch Zeit für das Menschliche hatte, sind seine Eltern sehr mit sich selbst beschäftigt und schieben Robert in ein Internat ab. Innere Zwiegespräche mit dem verstorbenen Großvater geben Robert den nötigen Halt, selbst in ausweglosen Situationen wie bei einem langen Krankenhausaufenthalt und während einer Entführung. Das mag dem einen oder anderen Leser überdreht vorkommen, ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass einem einsamen Jungen der Gedanke an eine geliebte Person den gleichen Halt geben kann wie ein Gebet zu Gott.

Schön finde ich auch, dass nicht alles deutlich ausgesprochen ist, vieles nur angedeutet wird un der Leser so auch zum Nachdenken angeregt wird. Am Ende des Buches ist es nicht nötig, die Beteiligung des Vaters deutlicher zu machen, der Leser versteht auch so.

Klaus- Peter Wolf ist mir schon aus einigen anderen Büchern sehr gut bekannt. Auch in diesem Roman schafft er es problemlos, sich in seinen Protagonisten so hineinzuversetzen, dass ich als Leserin den Eindruck habe, selbst vom Internat abgeholt und entführt worden zu sein. Ich sehe die Alpenlandschaft, das Internatsgebäude und die Serpentinen förmlich vor mir. Mir tun alle Knochen weh, wenn Wolf beschreibt, auf welch mühselige Weise Robert sich befreit. Die Sprache ist für die eigentliche Zielgruppe verständlich und mitziehend, auch Erwachsene finden  Gefallen an der Klarheit und Echtheit.