Gibt es eine Verbundenheit über den Tod hinaus?

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sueorange Avatar

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Licht am Ende des Tunnels von Klaus-Peter Wolf

Der 16 jährige Robert Sonntag hatte schon immer eine besonders intensive Beziehung zu seinem Opa. Dieser hielt große Stücke auf ihn und sah in ihm einen würdigen Nachfolger für sein großes Unternehmen. Er war aber auch trotz der Verantwortung für die Firma immer für ihn da. Als sein Opa stirbt, fühlt Robert seine Gegenwart auf der Beerdigung, er weiß zwar, dass dieser tot ist, jedoch in seinen Gedanken hört er ihn noch.

Durch einen Reitunfall fällt Robert ins Koma und es ist sein Großvater, der ihn, wie ein Schutzengel, davon abhält ins Licht am Ende des Tunnels zu gehen und der ihm klar macht, dass er noch eine Aufgabe zu erledigen hat.

Lange Zeit, ca. ein halbes Jahr lang, hat Robert im Koma gelegen, in der Zwischenzeit haben seine Eltern sich getrennt und seine Mutter hat einen neuen Lebenspartner. Robert wird in ein Internat abgeschoben. Kurz vor den Sommerferien wird er unter dem Vorwand einer Urlaubsreise von einem Mitarbeiter seines Vaters entführt und in eine abgelegene Hütte in den Schweizer Bergen verschleppt.

Durch die innere Zwiesprache mit seinem Opa erhält Robert die Kraft sich in dieser Situation nicht aufzugeben, sondern mit aller Macht für seine Freiheit zu kämpfen.

Meiner Meinung nach würde ich den Roman nicht in das Genre "Thriller" einordnen. Es ist ein Jugendbuch und enthält Elemente einer spannenden Entführungsgeschichte. Diese manchmal recht dramatisch aufgebaute Geschichte beinhaltet desweiteren mutmachende Lebensweisheiten und streckenweise spirituell anmutende Gedanken zu Nah- Toderfahrung und Wiedergeburt.

Ich mag Roberts innere Gespräche mit seinem Großvater, in denen der Opa ihm humorvoll aber bestimmt auch nach dem Tod seine Werte vermittelt oder nicht immer willkommene Ratschläge erteilt. Sicherlich weiß Robert einfach, was sein Opa in manchen Momenten gedacht hätte und was dieser von ihm erwarten würde. Diese Abschnitte haben einen ermutigenden Charakter.

Schade finde ich, dass zum Ende hin noch viele Fragen unbeantwortet bleiben. Ich hätte mir ein geschlosseneres Ende gewünscht.

Das Buch lässt sich flüssig lesen, es ist in großer Schrift verfasst und in kurze Kapitel eingeteilt.

Für die angedachte jugendliche Zielgruppe finde ich das Buch durchaus interessant.