Opa im Kopf

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daniliesing Avatar

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Dieses Buch kann man eigentlich nicht wirklich in ein Genre stecken. Es ist zugleich Jugendbuch, Thriller und auch eine Familiengeschichte.

Robert lebt nach der Trennung seiner Eltern im Internat. Kurz zuvor ist sein geliebter Opa gestorben. Doch er ist nicht wirklich gegangen, denn Robert kann von Zeit zu Zeit mit ihm sprechen. Er hört die Stimme seines Opas in sich. Als Robert dann entführt wird, ist es diese Stimme, die ihm Mut macht und auch entscheidende Gedanken liefert.

Die Verzweiflung Roberts und sein innerer Kampf mit sich selbst und der Situation, in der er sich befindet, sind beeindruckend beschrieben. Da das Buch aus seiner Sicht geschrieben ist, kann man sich durchgängig in seine Lage hineinversetzen. Sicher ist es unmöglich solches Grauen vollkommen über ein Buch zu transportieren, aber das soll es ja auch gar nicht. Man fühlt und leidet mit Robert mit und ist selbst genauso wie er mal niedergeschlagen, ängstlich, traurig oder auch in Hochstimmung und zuversichtlich.

Sprachlich ist das Buch für Jugendliche und Erwachsene interessant. Empfehlen würde ich es ab einem Alter von 12 Jahren.

Gerade die Nachdenklichkeit der Geschichte und Roberts starke Bindung zu seinem Opa haben mich sehr für dieses Buch eingenommen. Etwas skurril erschien es mir schon, dass Robert die Stimme seines toten Opas hört, aber zugleich ist es unerlässlich für den Fortgang des Buches. Darauf muss man sich schon einlassen können, denn eine Erklärung wird nicht geliefert. Man kann seinen Spekulationen folglich freien Lauf lassen.

Positiv anzumerken ist auch, dass das Buch durchweg spannend bleibt und atmosphärisch sehr dich ist. Zudem ist das Ende so halb offen und lässt Platz für eigene Gedanken, was mir persönlich sehr gut gefällt. Es bleibt auf diese Weise noch nachträglich ein Schauer, der einem über den Rücken läuft.

 

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