Geschichten, die einen mitnehmen

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lesemöwe Avatar

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Als großer Fan von Kent Harufs Roman "Seelen bei Nacht" war die Freude groß, zu entdecken, dass ein weiterer Roman von ihm erscheinen wird, denn eigentlich musste man ja davon ausgehen, dass es keine weiteren geben wird, da er kurz nach Erscheinen von "Seelen bei Nacht" verstorben ist.

Ähnlich wie "Seelen der Nacht" überzeugt auch dieser Roman "Lied der Weite" durch seinen übersichtlichen Satzbau und die klare Sprache, der trotzdem, wie man schon an der Titelmetapher erkennen kann, etwas Poetisches anhaftet.

Die Geschichte, um die es geht, wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Gleichzeitig scheint mit diesem Perspektivwechsel auch ein Wechsel der Handlungsstränge einherzugehen- diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls aus der Leseprobe. Deutlich wird aber auch, dass die Handlungsstränge eine große Nähe zueinander aufweisen.
Da wird aus der Sicht von Guthrie, einem Familienvater, erzählt, dessen Frau sich zurückzieht und der sich um die beiden gemeinsamen Jungs kümmert, außerdem als Lehrer arbeitet und eine nette Kollegin namens Maggie Jones hat. Dann erfährt man von Victoria, dass ihre Mutter sie fortjagt, als sie bemerkt, dass sie schwanger ist. Außerdem lernt man die beiden Söhne von Guthrie kennen, die sich um ihre Mutter sorgen, die sich so zurückzieht vor dem Leben.
Noch wird gar nicht deutlich, wie all diese Einzelschicksale miteinander zusammenhängen, dafür muss man weiterlesen.... und das möchte man so schnell wie möglich, denn die angedeuteten Geschichten nehmen einen mit.