Kent Harufs "Lied der Weite" beschreibt das Leben einiger Bewohner der kleinen fiktiven Stadt Holt in Colorado, USA. Das 17-jährige Mädchen Victoria wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt, weil sie schwanger ist. Mit Hilfe ihrer Lehrerin kommt sie bei zwei alten Brüdern auf einer Farm unter, für alle drei eine Herausforderung. Der Lehrer Tom Guthrie versucht seinen Söhnen Bobby und Ike Halt zu geben, weil die Mutter die Familie verlässt. Sie leidet an Depressionen. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam und gut lesbar, die verschiedenen Protagonisten werden einem sehr gut nahegebracht. In kurzen Kapiteln, in denen es immer um eine Person oder ein Brüderpaar geht, wird deren Leben beschrieben. Manches läuft schief, jeder kämpft mit unterschiedlichen Problemen, aber alle versuchen auf den Füßen zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen. Ein leiser einfühlsamer Roman, der sich sehr gut lesen lässt.