Leben in einer Kleinstadt

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daphne1962 Avatar

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Wenn mir mal ein Buch eines mir nicht bekannten Autors gefallen hat, dann
bin ich nicht abgeneigt mir auch noch andere Bücher zu besorgen. Leider
ist der Autor Kent Haruf bereits verstorben, aber es gibt immerhin einige wenige Bücher von ihm. Nachdem ich "Unsere Seelen bei Nacht"
gelesen hatte, wollte ich natürlich auch diesen Roman lesen, der auch in der
fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado spielte.

Kent Haruf beginnt den Roman über das Leben, Leiden und Lieben von sehr
unterschiedlichen Menschen und Kindern in einer ganz normalen amerikanischen Kleinstadt zu schreiben. In weiteren Roman setzt er Geschichten aus dieser Kleinstadt fort. Es geht hier um das Schicksal des 17- jährigen Mädchens Victoria Roubideaux, die ungewollt schwanger geworden, von ihrer Mutter aus dem Haus geworfen wird. Victoria flüchtet sich zu Maggie Jones, eine Lehrerin ihrer Schule, die sie zunächst tröstet und verständnisvoll bei sich und ihrem Vater aufnimmt. Zur gleichen Zeit gerät die Ehe vom Maggies Lehrerkollegen Guthrie in die Krise und Haruf verfolgt sehr einfühlsam, wie sich die Krankheit der Mutter auf Guthrie und seine beiden Jungs Ike und Bobby auswirkt. Immerhin sind diese noch nicht mal 10 Jahre alt.

Einige Meilen außerhalb der Stadt leben die beiden älteren Brüder McPherson sehr abgeschieden und unerfahren auf einer Farm. Sie leben von der Viehzucht seit sie alleine aufwuchsen. Maggie Jones bringt Victoria Roubideaux bei diesen beiden alten liebenswerten aber kauzigen Männern unter.

Für mich zeigte sich immer eine gewisse Spannung und Angst um diese Menschen, die sich ihr Leben eingerichtet hatten. Sehr bewegend und persönlich werden die Menschen hier. Man schaut buchstäblich in ihre Häuser hinein und lebt und empfindet mit ihnen. Ob Einsamkeit oder Angst vor der Zukunft, alles vorhanden. Absolute Lese-Empfehlung meinerseits.