Sehr fesselnder Schreibstil

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die bücherdiebin Avatar

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Inhalt: Die 17-jährige Victoria ist schwanger und wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Sie sucht Zuflucht bei ihrer Lehrerin Maggie Jones, doch deren dementer Vater duldet Victoria nicht im Haus. So kommt Maggie auf die Idee das Mädchen bei den Brüdern Mc Pheron, zwei alten Viehzüchtern, unterzubringen. Zuerst sind die beiden Junggesellen skeptisch, doch sehr schnell schließen sie Victoria ins Herz.
Meine Meinung: Die Geschichte spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt im US Bundesstaat Colorado, in der jeder jeden kennt. Die meisten Einwohner schätzen sich und helfen einander, aber wie immer, gibt es auch in Holt Ausnahmen. Eine parallele Gechichte zu Victoria und den Mc Pherons ist die von Tom Guthrie, dessen depressive Frau Ella die Familie verlassen hat, und der nun mit seinen beiden kleinen Söhnen Ike und Bobby allein zurechtkommen muss.
Je mehr ich las, desto besser hat mir das Buch gefallen. Das liegt hauptsächlich an dem wundervollen, ruhigen Schreibstil. Auch traurige, dramatische oder spannende Szenen sind nicht reißerisch beschrieben, sondern genauso unaufgeregt, wie der Rest der Geschichte. Der ganze Text kommt komplett ohne Anführungszeichen bei wörtlicher Rede aus, was ich aber in keiner Weise als störend empfunden habe.
Alle wichtigen Charaktere sind gut beschrieben, jeder hat seine eigene Geschichte, seine Probleme und Sehnsüchte, und ich konnte mich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen. Besonders gut haben mir die beiden Brüder Mc Pheron gefallen. Diese rauen alten Männer, deren Leben vorher nur aus ihrer Arbeit auf der Farm bestand, zeigen sich Victoria gegenüber überaus liebevoll, warmherzig und beschützend.
Fazit: Ein warmherziges, leises und trotzdem sehr mitreißendes Buch. Ich hätte sehr gerne noch endlos weitergelesen...