Wundervoll berührend

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calimero Avatar

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Schon mit seinem Bestseller 'Unsere Seelen bei Nacht' hat Kent Haruf unsere Herzen berührt. Und auch jetzt mit 'Lied der Weite', das in deutscher Erstausgabe bereits 2001 schon erschien, hat er mich wieder voll in seinen Bann gezogen.
In der Kleinstadt Holt, Colorado, passiert so Einiges im Leben von sieben Einwohnern, die man Kapitel für Kapitel kennenlernt.
Da ist die hübsche, siebzehnjährige Victoria, die feststellt, dass sie schwanger ist und der Vater des Kindes sich nicht mehr bei ihr meldet. Von ihrer eigenen Mutter aus dem Haus geworfen, findet sie Unterschlupf bei ihrer Lehrerin Maggie, wo sie allerdings nicht lange bleiben kann, da deren an Demenz erkrankter Vater zu Gewalttätigkeiten neigt. Durch die Hilfe von Maggie findet sie ein Heim bei den Brüdern McPheron, zwei alten, kauzigen Farmbesitzern, die sie gerne aufnehmen und sich rührend um sie kümmern. Auch die beiden Brüder Ike und Bobby Guthrie wohnen mit ihrem Vater Tom, ebenfalls Lehrer an der örtlichen Highschool, in Holt. Die Eltern der Beiden haben sich getrennt und die Mutter lebt bei ihrer Schwester in Denver, wo sie sie des Öftern mal besuchen. Tom ist ein engagierter Lehrer, was allerdings nicht alle seine Schüler finden, besonders nicht der junge Russell, der Tom hasst. Seinen Hass lässt er allerdings an Ike und Bobby aus.

Kent Haruf schafft es durch seinen wunderbaren Schreibstil dem Leser einen berührenden Einblick in das Leben einiger Bewohner von Holt zu geben, der einem so schnell nicht mehr loslässt. Ein großartiger amerikanischer Schriftsteller, der leider viel zu früh von uns gegangen ist.
Danke, lieber Diogenes Verlag, für das Verlegen seiner Bücher!