Zurück in Holt

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Die 17jährige Victoria ist schwanger. Als ihre Mutter davon erfährt, setzt sie Victoria vor die Tür. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an die Lehrerin Maggie, die mit ihrem dementen Vater zusammenlebt. Maggie vermittelt Victoria an die Brüder McPheron. Die beiden wohnen außerhalb der Stadt auf einem Hof und haben bisher eher für sich gelebt. Doch die beiden nehmen Victoria auf und das Leben nimmt für alle Beteiligten eine neue Wendung.

Wie man es von Kent Haruf gewohnt ist, spielt auch „Lied der Weite“ in der fiktiven Kleinstadt Holt. Der Klappentext erweckt den Eindruck, dass es primär um Victoria, die Brüder McPheron und Maggie geht. Allerdings spielen auch Maggies Kollege Guthrie und dessen Söhne eine wichtige Rolle. Diese Handlungsstrang hat mich ehrlich gesagt jedoch weniger interessiert. Ich mochte die Geschichte um Victoria und die alten Brüder sehr. Es war schön zu lesen, wie sie sich annähern und nach und nach immer mehr Verantwortung füreinander übernehmen.

Kent Haruf erzählt die Geschichte auf den Sichtweisen der verschiedenen Figuren, die alle ganz unterschiedlich sind. Seine Erzählweise ist meiner Meinung nach ganz besonders und sehr eingängig.

Die Kleinstadt Holt hat sich für mich in diesem Buch ganz anders dargestellt, als in „Die Seelen bei Nacht“, das war etwas ungewohnt. Insgesamt erscheint das Leben dort aber doch sehr realistisch und auch die geschilderten Ausflüge nach Denver lassen die Geschichte sehr echt wirken.

„Lied der Weite“ ist ein ganz besonderer Roman, der Familie noch mal völlig neu definiert. Leider hat mir nur ein Teil der Geschichte wirklich gut gefallen, der Teil um Guthrie und seine Söhne konnte mich leider nicht wirklich packen. Auch wenn ich nicht völlig begeistert war, kann ich das Buch empfehlen.