Was für eine Fahrt!
Also, ich wusste erst gar nicht so genau, worauf ich mich da einlasse – Liebesgeschichte, DDR, bisschen Agentenkram? Aber Lila Eule hat mich echt überrascht. Es ist irgendwie alles auf einmal: eine schräge Liebesgeschichte, ein Spionagethriller, ein Rückblick auf eine wilde, aufgeladene Zeit – und zwischendurch denkt man sich ständig: Krass, wie viel davon heute wieder relevant ist.
Carl, der Hauptcharakter, haut mit 18 aus dem Westen ab, weil sein Vater ein ziemlicher Nazi ist – und landet ausgerechnet in Ost-Berlin. Und dort verliebt er sich in Mara. Total schön erstmal, aber natürlich bleibt’s nicht dabei. Maras Vater, Stasi-Mann mit ziemlichem Film im Kopf, denkt, Carl sei ein westlicher LSD-Spitzel und lässt ihn einknasten. Verrückt, oder?
Und dann – Jahre später, nach dem Mauerfall – treffen sich Carl und seine alten Freunde wieder. In dieser komplett durchgedrehten Technoszene in Ost-Berlin. Und plötzlich geht’s nicht mehr nur um Liebe oder Politik, sondern um die richtig großen Fragen: Warum kriegt der Mensch es einfach nicht gebacken, aus der Geschichte zu lernen?
Was ich mochte: Das Buch ist ehrlich. Laut. Politisch, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger. Manchmal chaotisch, manchmal zärtlich, oft ziemlich schräg – aber genau das macht’s irgendwie besonders. Und die Musik, die ganze Stimmung – Jimi Hendrix, Beat-Club, Lila Eule – man hört und fühlt das alles richtig mit.
Fazit:
Keine Ahnung, wie ich’s genau beschreiben soll, aber ich hab’s richtig gefeiert. Kein glatter Roman, sondern einer mit Ecken, Kanten und viel Herz. Ich bin voll mitgeritten auf dieser wilden Reise durch die 70er bis 90er. Großartig. Echt jetzt.