Ein ganz normaler Montag Morgen

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sissidack Avatar

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Irgendwie hatte ich mir unter der Leseprobe etwas anderes vorgestellt. Erwartet hatte ich ein Art Parodie auf all diejenigen Tage, an denen einem schon am frühen Morgen die Zahnpastatube explodiert, die Haarspraytube auf die Füße fällt, der Kamm mal wieder unauffindbar, die Teebeutel bzw. die Kaffeefilter alle sind, die Jacke, die doch als einzige zum Outfit passt leider mit irgendeiner undefinierbaren Masse beschmiert und die Autobatterie leer ist.

Stattdessen findet man sich im allsonntaglichen Albtraum eines Radiowerbespotsprechers - Oliver. Dieser träumt davon, planlos in einer Restaurantküche zu arbeiten und auf dem Nachhauseweg von zwei Feldbrocken verfolgt zu werden, die auf der Straße hinter ihm herrollen.

Auf dem Weg zur Arbeit am nächsten Morgen - Montag -  wird Oliver von einer Frau auf den Fuß getreten, rastet verbal völlig aus, schreit herum und wird zum Dank von eben jeder Frau auch noch mit deren Handtasche gerade dort getroffen, wo es Männern besonders weh tut. Nun könnte man meinen, dass derartige Missgeschicke dazu führen, dass man sich beieinander entschuldigt, nicht so Oliver. Schlecht gelaunt und die Frau mit einigen dummen Sprüchen bedenkend, macht er sich auf den Weg zu seiner verhassten Arbeitsstelle.

Wie nicht anders zu erwarten sind seine „Mitarbeiter“, die eigentlich seine Chefs sind, komplette Vollidioten in Olivers Augen. Blöd ist auch Olivers neue und total hippe Wohnung. Nur dumm, dass er um dort einzuziehen aus seiner bisherigen WG ausziehen musste und nun alles und jeden von dort vermisst.

Und da ist sie wieder in seinen Gedanken, die Frau von Morgen - die, die seine Männlichkeit verletzt hat. Warum nur? So toll war sie doch gar nicht! Oder doch?

Weiter geht’s mit langweiliger und ermüdender Arbeit… Und schließlich der Lichtblick an jedem Montag. Oliver sitzt mit seinem Ex-WG-Kumpel in einem Cafe, langsam aber sicher lässt die schlechte Laune nach und es kommt die Sprache auf die männerschlagende und männertretende Frau vom Morgen - Oliver ist verliebt!

Der Dienstag läuft schon besser, keine Amazonen in Sicht, alles bestens. Dafür ein kleiner Junge - Anton - mit dem sich Oliver jeden Dienstag in seinem Stammcafé trifft. Und siehe da, sogar der merkt, dass Oliver verliebt ist. Männer sind ja so leicht zu durchschauen, sogar von Kindern! Und dieser kleine Kerl weiß so einiges von der Liebe zu erzählen.

 

Auch wenn das Buch inhaltlich nicht dem entspricht, was ich erwartet hatte, finde ich, dass die Erzählung doch recht amüsant ist. Es ist schön zu lesen, dass auch andere Menschen nicht immer nur Tage haben, an denen alles glatt läuft, so seine kleinen Probleme hat offenbar jeder. Der Schreibstil ist leicht verständlich, häufige Dialoge machen die Sache noch ansprechender.

Alles in allem ein Buch, das zu lesen sich wirklich lohnt!