Interessant und unterhaltsam

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stephanus217 Avatar

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Von Gesa Neitzel habe ich zum ersten Mal 2015/16 gehört, als die im Fernsehen über ihre spannende Lebensgeschichte berichtet hat. Da hatte sie gerade ihr erstes Buch „Frühstück mit Elefanten“ veröffentlicht. In diesem Buch erzählt sie, wie sie ihr sicheres Leben in Berlin aufgegeben und statt dessen anlässlich einer Arfrikareise spontan den Plan gefasst hat, im Krüger Nationalpark eine Ausbildung als Ranger zu absolvieren. Das Buch fand ich damals bemerkenswert.

Frau Neitzel trat im Anschluss noch mehrfach in TV auf und ich empfand sie immer als eloquente, unterhaltsamte und sympathische Gesprächspartnerin, die auch immer etwas zu sagen hatte. Vor diesem Hintergrund war meine Vorfreude auf das aktuelle Buch groß.

Ich hatte erwartet, dass die Autorin nun von ihren Erlebnissen als fertige Rangerin im Einsatz berichten würden und in der Tat, das Buch beginnt damit, dass sie in Botswana ihre Prüfung als „Lead Guide“ ablegen will, Voraussetzung, um eigene Safaris organisieren und leiten zu dürfen. Das Vorhaben scheitert (einstweilen) jedoch. Letztlich erzählt das Buch aber sowieso eine andere Geschichte; erzählt wird die Geschichte von Gesa und Frank. Frank ist ein etwa gleichaltriger junger Mann, halb Südafrikaner, halb Australier. Die beiden haben zusammen die Ranger-Ausbildung absolviert und irgendwann war da mehr. Nach Monaten Fernbeziehung treffen sie sich nun für einen gemeinsamen Road Trip durch Botswana, Sambia und Namibia. Von diesem Road Trip handelt das Buch.

Ein bißchen finde ich das schade. Zum einen hatte ich gehofft, mehr vom Leben in Afrika zu erfahren und zum anderen verliert das Buch dadurch etwas sein Alleinstellungsmerkmal. Bücher über gewaltige Trips quer durch die Welt gibt es unzähliche und da ist es auch ein Stück weit gleichgültig, ob es sich um eine Schlittenexpedition an den Südpol, eine Motorradtour duch die Anden oder eben eine Geländewagentour durch das südliche Afrika handelt.

Andererseits ist die Geschichte ist brillant und insbesondere atmosphärisch dicht erzählt und ich habe mich bestens unterhalten. Man merkt eben doch, dass hier eine Insiderin, ein Profi am Werk gewesen ist.

Zwei kleine Anmerkungen zum Schluss:

Bei einem Reisebericht wäre eine beigefügte Karte (und nicht nur wie hier die -gelungene- Kinderzeichnung einer Karte) für die Orientierung des Lesers hilfreich gewesen.

Der verwendete * Genderstern stört den Lesefluss stellenweise doch arg.