Atmosphärisch dicht

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Der Roman von Andrew Michael Hurley ist sprachlich sehr gelungen. Lobenswert ist dabei sicherlich die Übersetzung von Yasemin Dincer. Durch die Sprache, die langsame Entwicklung der Handlung inkl. einzelner Rückblenden gelingt es, eine dichte -teilweise beklemmende- Atmosphäre aufzubauen. Der Leser spürt quasi den Nebel, der sich in der Landschaft und zwischen den Menschen aufbaut. Zusätzlich bekommt man gelungene Einblicke in die religiöse (hier katholische) dogmatische Welt von Gläubigen, die im Leiden und Schmerz Gottesdienst sehen und für die die strenge Befolgung von Regeln und Normen der einzige Schutz vor der Hölle ist. Der Leser spürt die dunkle Lust an dieser Aufopferung für Gott insbesondere bei Mummer.
Die langsam dichter werdende Atmosphäre braucht allerdings einen Leser, der nicht von Action zu Action hüpfen möchte. Je nach Geschmack hat damit der Roman gewisse Längen.