Mysteriöse Geschehnisse

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anett.syring Avatar

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Das Buch „Loney“ ist in der Ich-Form von Tonto erzählt, wobei sein Leben als Erwachsener eher eine Nebenrolle spielt. Seinen richtigen Namen erfährt man im Laufe des Buches nicht.
Es beginnt mit einem Unwetter im Norden des Landes, dabei stürzt in Coldbarrow bei einem Erdrutsch ein altes Haus in die Tiefe und das Skelett eines Babys wird gefunden. Das ruft bei Tonto Erinnerungen wach, die dreißig Jahre zurück liegen. Erst wollte er seinen Bruder Hanny anrufen, aber der arbeitet inzwischen als Pfarrer, hat eine Familie und erfolgreich ein Buch veröffentlicht.
Er erinnert sich an seine Kindheit, als er mit seinen Eltern, Bruder Hanny und dem Gemeindepfarrer Father Wilfred jedes Jahr Ostern in The Loney den Schrein der heiligen Anna besuchte. Dort wurde für Hanny gebetet, der „von kindlichem Gemüt“ war und von seiner Krankheit erlöst werden sollte. Die Mutter der Jungen war eine religiöse Fanatikerin und (mir) eine sehr unsympathische Frau. Sie konnte sich mit Hanny’s Schicksal nicht abfinden.
Loney war eine gefährliche Gegend, in der jedes Jahr Menschen und Tiere durch die einbrechende Flut ertranken. Eines Abends ging Father Wilfred an den Strand und kam verändert zurück. Seit dem gab es die Pilgerreise nicht mehr. Nach Father Wilfreds Tod sollte die alte Tradition unter Father Bernard wieder aufleben.
Im weiteren Verlauf erzählt Tonto, wie er die Tage hauptsächlich mit seinem Bruder verbrachte und wie sich das Zusammenleben mit den anderen Teilnehmern der Pilgerfahrt gestaltete. Die Mutter erklärt Father Bernard ständig mit einem gewissen Unmut die alten Regeln, die Fahter Wilfred eingeführt hatte.
Obwohl in dem Buch gar nicht so viel passiert, versteht es der Autor durch seine sehr anschauliche Schreibweise das Gefühl zu vermitteln, dass man überall selbst dabei ist, sodass ich am Ende doch recht fasziniert war von der Geschichte. Es erfolgt zwar keine komplette Aufklärung der Geschehnisse, aber da muss man eben die eigene Phantasie spielen lassen.
Das Cover sieht auf den ersten Blick recht unscheinbar und einfarbig aus, doch bei näherer Betrachtung könnte man das abgerutschte Haus am Hang erkennen. Einziger Farbklecks ist der kleine rote Blutstropfen, der am Ast hängt. Allerdings habe ich den Einband beim Lesen abgenommen, damit er sich nicht so schnell abnutzt. Das Buch ist auch mit einem Lesezeichenband versehen, was günstig ist für Leser, die weniger Lesezeichen besitzen als ich.