"Love in the City" habe ich als Anspielung auf "Sex and the City" verstanden, wobei der Titel "Love" wohl sehr irreführend ist, denn die einzige Liebe, die ich in der Leseprobe tatsächlich wahrnehmen konnte, ist die große Freundschaft zwischen Jaehee und Young. Die Liebhaber, selbst der zukünftige Ehemann, sind austauschbare Figuren, die einfach nur den Rahmen für die beständige Verbindung der beiden bilden, auch wenn diese durch Jaehees Entscheidungen auf die Probe gestellt wird und eine Pause erfährt. Besonders faszinierend erscheint mir, wie deutlich die im Klappentext angedeuteten traditionellen Regeln das Handeln der Figuren beeinflussen. So sehr sie auch revoltiert hat und anders leben wollte, bei Jaehee schlägt die südkoreanische gesellschaftliche Erwartungshaltung voll zu. Das Cover empfinde ich als sehr gut gewählt - Youngs Einsamkeit inmitten der glitzernden Straßen der Metropole wird hier gut dargestellt: ein Suchender, ohne Bindung...