Selbstliebe-Rebell

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leseratte5853 Avatar

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Zunächst möchte ich Morena Diaz für die Offenheit in der Erzählung ihrer eigenen Geschichte bedanken.

Bei mir hat dieses Buch zweierlei Gefühle hinterlassen. Zum einen kann ich nicht nachvollziehen, warum Morena diese Essstörung entwickelt hat, zum anderen sehe ich diese Literatur durchaus als gute Motivation an.

Dieser Ratgeber kann jüngeren Personen, die sich noch in einer Art " Findungsphase " befinden, Motivationshilfe und Seelentröster sein. Auch denke ich, dass dieses Buch sehr gut in der Schule diskutiert werden könnte, aber für mich als 50+ Person, sprechen mich die immer wiederkehrenden Begriffe wie:
"Selbstliebe-Rebell; du bist gut so wie du bist; lass sie reden sei gut zu dir; du bist nicht auf der Welt um anderen zu gefallen; usw..usw..", nicht wirklich an.
Das Selbstbewußtsein im fortgeschrittenen Alter hat sich auch entwickelt, sodass Frau oder Mann mit Anfeindungen und Blicken gut umgehen können.

Ich glaube kaum, dass eine wirklich dicke Person, und da spreche ich von Kleidergröße 54 aufwärts, die zusätzlich noch zum hohen Körpergewicht auch gesundheitliche Probleme hat, mit den zum Teil leicht daher gesagten Sätzen etwas anfangen kann. Die können dann nicht helfen, sondern wirken sogar zynisch. Der gesundheitliche Aspekt kam zwar auf den letzten Seiten des Buches zur Sprache, aber immer in Richtung " Essstörung ". Es gibt durchaus auch andere gesundheitliche Probleme, die mit einem " Problem-Körper " einhergehen. Hier sollte deutlicher erwähnt werden, dass medizinische Hilfe, nicht nur psychologische Hilfe, dringend einzuholen ist.

Trotzdem halte ich dieses Buch für jüngere Personen lesenswert. Die Unterteilung in verschiedene Kapitel ist praktisch, und der Schreibstil ist einfach und flüssig. Die vielen Herzchen im Buch und das Cover sind nett---eben für junge Leute sehr ansprechend.

Das Memo-Kärtchen zum Ausschneiden ist zwar niedlich, aber da extra auf dem Cover " Memokärtchen für einen bewussten Alltag " angekündigt wurden, habe ich etwas mehr erwartet. Zum Beispiel wäre ein Einlegeblatt als Lesezeichen im Buch mit einigen Memokärtchen eine gute Idee gewesen.