Bedrückend, bewegend, ehrlich & realitätsnah

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pure.and.simple Avatar

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Ich bin gerade ein wenig sprachlos. Es ist unheimlich bedrückend, diese "kleinen Jungs" vor meinem inneren Auge zu sehen. Kinder, die tatsächlich schon Alkohol trinken. Regelmäßig. Und das nicht, um es mal auszuprobieren, oder cool zu sein, sondern um ihre Sorgen zu ertränken und sich durch den Rauschzustand zumindest kurzzeitig von ihrem Leben abzuschotten. Dieses Buch ruft hoffentlich jedem ins Gedächtnis, dass auch Kinder und Jugendliche ernst zunehmende Probleme haben können und das nicht alles nur "Teenie-Problemchen" sind. Und vor allem, dass Kinder deutlich mehr mitbekommen, als man denkt und teilweise stärker von diesen Situationen betroffen sind, als Erwachsene, weil sie keine Wege kennen, damit umzugehen und sich oft nicht in der Lage fühlen, darüber zu sprechen. So. Das musste ich erstmal loswerden.

Ich finde den Schreibstil sehr angenehm und die Geschichte bisher sehr gut aufgebaut. Man erhält sehr viele Infos über das Drumherum und kann alle Betroffenen daher deutlich besser verstehen. Ich würde das Schicksal des kleinen Théo sehr gern weiterverfolgen und hoffe, dass sich sein Leben wieder in die "richtige" Bahn bringen lässt.

Das Cover sagt rein gar nichts über das Buch aus und im Laden hätte es wohl eher nicht meine Aufmerksamkeit erregt. Trotzdem finde ich es irgendwie passend. Ich wüsste auch nicht, wie man es sonst hätte gestalten können. Man könnte jetzt hinein interpretieren, dass alles irgendwie miteinander verwoben ist und dass kein Ausweg in Sicht ist. Irgendwie wirkt es passend.