Bewegend

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charlotteliest Avatar

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Ein Buch wie ein Tritt in die Magengrube... Das Buch beschäftigt einen länger.
Es geht um den Schüler Théo, seinen besten Freund Mathis und die Lehrerin Hélène.
Théo lebt abwechselnd bei seiner Mutter und seinem Vater. Seine Mutter hasst ihren ex-Mann und läßt dies Théo auch spüren, sein Vater hingegen hat durch die Scheidung den Halt verloren und vegetiert nur noch in seiner tristen Hochhauswohnung. Théo ist natürlich hin- und hergerissen zwischen Vater und Mutter und entdeckt den Alkohol als Seelentröster. Gemeinsam mit seinem besten und einzigen Freund Mathis trinkt er heimlich: in den Pausen und auch nach der Schule. Den Alkohol besorgen bereitwillig ältere Freunde.
Die Lehrerin Hélène, selbst als Kind Opfer schlimmster Misshandlungen durch den Vater, bemerkt, dass etwas nicht stimmt, versucht mit dem Schulleiter zu sprechen, mit einem Kollegin und sucht sogar das Gespräch mit Théos Mutter. Aber alle wiegeln ab, die Mutter fühlt sich sogar von der Lehrerin verfolgt. Die Mutter von Mathis entdeckt, dass die Jungs trinken, findet allerdings aufgrund ihrer eigenen familiären Probleme nicht die Kraft, Théo zu helfen. so bleibt Théo allein.
Das Buch lässt einen ratlos und traurig zurück. Zum einen ist es schlimm, wie egoistisch die Erwachsenen sind und ihren Kleinkrieg aus enttäuschten Gefühlen auf dem Rücken des Kindes austragen, zum anderen auch die Ignoranz und das Abwiegeln trotz konkreter Anhaltspunkte.