Feuerspiel und Machtlosigkeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kiira Avatar

Von

Loyalitäten ist ein ergreifendes Buch, dass uns an einer empfindsamen Stelle unseres Herzens trifft, mitnimmt und nicht mehr loslässt. Bis zum Schluss und darüber hinaus. Die Autorin schafft es, in kurzen Episoden die Allgemeinsituation, Gefühle und Schicksale der einzelnen Charaktere nachzuzeichnen, ohne dabei karikativ zu wirken.

Théo, der engelsgleiche, verschlossene Junge verhält sich merkwürdig, das merkt Hèléne sofort. Sie kennt ein solches Verhalten vonsich selbst aus ihrer eigenen Kindheit. Doch leider schafft sie es weder an ihn, noch an seine Mutter heranzukommen. Der Einzige, dem Théo zu vertrauen scheint ist sein Freund Mathis, sein bester Freund und heimlicher Verbündeter. Doch auch Mathis und Théo entfernen sich weiter voneinander, je tiefer Théo im Alkoholsumpf versinkt und je mehr Angst Mathis bekommt, er könnte bei seiner Mutter auffliegen..

Bereits nach wenigen Seiten war ich komplett gefesselt und fand die Sichtweisen eines jeden Charakters unglaublich nachvollziehbar und logisch. So kam es, dass auch ich mich immer tiefer in einem Dilemma fühlte, in dem sich auch die Charaktere wiedergefunden haben. Der Roman ist kurzatmig, aber dennoch nicht zu knapp verfasst, sondern hat genau die richtige Länge. Die schlichte Sprache macht es einem leicht, das Büchlein zu lesen, ohne dabei zu ermüden. Das Ende hat mich dann noch einmal richtig wachgerüttelt und zum nachdenken angeregt.
Das Cover passt hervorragend zu den miteinander verwobenen Handlungssträngen und wirkt nicht aufgesetzt, sondern schlicht und einladend. Rundum gelungen!