schwere Kost

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petral. Avatar

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Bei diesem Buch fällt mir die Bewertung sehr schwer, denn einerseits gefiel mir der Schreibstil der Autorin sehr gut, doch andererseits fand ich es einfach zu bedrückend und negativ, da es in dieser Geschichte wirklich keine einzige Person gab, die nicht fast von ihren Problemen erdrückt wurde.

Da wäre erst einmal die Hauptperson Théo. Seine Eltern sind geschieden und beide beschäftigen sich nur mit ihren eigenen Problemen, so dass sich der arme Junge mit seinen 12 Jahren schon mehr um seine Eltern kümmert, als sie sich um ihn. Um mit seinem trostlosen Familienleben fertig zu werden, flüchtet sich Théo in Alkohol. Sein größter Wunsch ist es, so viel zu trinken, dass er gar nichts mehr spürt. Nach außen versteckt er das Ganze so gut, dass außer seinem einzigen Freund Mathis, der weiß, dass sein Freund zu viel trinkt, nur noch seine Lehrerin Hélène ahnt, dass mit dem stillen Jungen etwas nicht stimmt. Und sie ahnt das auch nur, weil sie selbst eine sehr schwere Kindheit hatte, die sie bis heute verfolgt.
Dann ist da noch die Cécile, die Mutter von Mathis . Auch sie ahnt, dass mit dem Freund ihres Sohnes etwas nicht stimmt, doch ihre Gedanken kreisen viel zu sehr um ihre eigenen Probleme, um etwas zu unternehmen oder der Sache wirklich auf den Grund zu gehen.
Und Mathis würde zwar gerne einen der Erwachsenen um Hilfe bitten, doch er fühlt sich seinem Freund gegenüber zu Stillschweigen verpflichtet.

Die Lehrerin versucht als einzige zu helfen, doch ihr wird es von allen anderen Personen unheimlich schwer gemacht.

Für mich war dieses Buch leider nicht so das Wahre, weil ich mich eigentlich ständig über die erwachsenen Beteiligten aufgeregt habe. So viel Egoismus und Ignoranz auf einem Haufen, das war für mich wirklich nur schwer zu ertragen.
Und am Ende, als es für mich dann wirklich interessant wurde und endlich mal was passierte, da war dann plötzlich Schluss. Ich habe mich dann gefühlt, als hätte ich eine Geschichte nur halb gelesen.
Ein wirklich aufwühlendes Buch, doch für mich persönlich nicht das Richtige.