Ich hatte etwas in Richtung von Vanderbekes "Muschelessen" erwartet, denn zugegeben sind die Figuren der Väter in beiden Werken ähnlich angelegt. Was das Werk hier allerdings so viel feinfühliger macht, ist zum Einen die Reflektion der Autorin - welche Konsequenz hat das Erlebte? -, zum Anderen aber auch, dass der Vater eben nicht nur der strenge Patriarch ist, sondern ebenso eine einfühlsame Seite, die gerade im Umgang mit seiner Tochter, durchschimmert, hat. Thematisch ist das unglaublich komplex, aber den Leser:innen zugänglich vermittelt. Gute Kombination.