Angespanntes Familienportrait

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jasmin14 Avatar

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Das Körpergewicht von Elas Mutter ist ihrem Mann schon länger ein Dorn im Auge. Ela selbst - die Ich-Erzählerin der Geschichte - erlebt immer wieder, wie ihr Vater gegen ihre Mutter stichelt oder sie drängt, eine weitere Diät auszuprobieren. Eine übergewichtige Ehefrau passt einfach nicht in sein strenges Weltbild einer glücklichen Familie. Doch, dass die Familie alles andere als glücklich ist, liegt nicht nur an dem Körpergewicht der Mutter. Vielmehr zeigt schon nach wenigen Seite eine stark Disharmonie und gegenseitige Ablehnung, die durch Selbstunzufriedenheit verstärkt wird. Analysiert man die Charaktere kritisch, zeigt sich, dass es vor allem die Wert- und Idealvorstellungen sind, woran die Familienidylle scheitert. Als Leser fühlt man sich immer ein wenig zwischen den Fronten, ist angespannt und weiß nicht recht, was auf einen zukommen wird. Beinahe unbewusst, duckt man sich von den verbalen Faustschlägen des Vaters weg, während dieser eine weitere Bemerkung zur Figur seiner Frau macht.

Die Autorin erzählt die Geschichte hierbei aus der Sicht der Tochter Ela. Die kindliche Perspektive passt hervorragend, da man hierbei einen etwas unschuldigeren Blick auf die Situation erhält. Allerdings werden zwischendurch immer Erläuterungen und Ausführungen von eine älteren Zukunfts-Ela als Zwischenkapitel "eingestreut". Das ist zwar eine interessante Idee, hätte meiner Meinung aber nicht unbedingt sein müssen. Davon abgesehen, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Die Handlung verlief meiner Meinung ein wenig zu unaufregend, weshalb mich das Buch nicht immer hundertprozentig zu fesseln vermochte. Da mich aber die interessanten Charektere überzeugt haben, ist dies nur als kleiner Minuspunkt zu vermerken.


FAZIT:
In ihrem Roman zeichnet die Autorin ein Familienportrait einer unglücklichen Familie. Die Charaktere sind interessant, der Schreibstil passend aber im Großen und Ganzen konnte mich der Roman nicht vom Hocker hauen. Daher vergebe ich 4 Sterne.