Aus den Fugen geraten

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moma58 Avatar

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Daniela Dröscher erzählt eine Familiengeschichte, die den Leser ganz tief in ein Geschehen eintauchen lässt, das ihn so schnell nicht mehr los lässt. Gut 440 Seiten, gefüllt mit Wahrheiten, Emotionen und einer Gesellschaf, die Kritik nicht nur zulässt, sondern diese auch noch fördert. Schon der Einstieg in den Roman: Meine Mutter passt in keinen Sarg - sie ist zu dick ... lässt ahnen, dass dies keine leichte Kost zum Schmunzel ist - in diesem Satz steckt so viel Trauriges, wie Wahrheit.
Besonders gefällt mir der Aufbau des Romans. In Ich-Form erzählt Ela ihre Geschichte und ihre Empfindungen als Kind gegenüber der Mutter und dem Vater, den nur ein Gedanke bewegt, dass seine Frau zu dick ist und abzunehmen hat. In der Gegenwart als Erwachsene setzt sie sich mit dem Geschehenen auseinander und erkennt die immer wiederkehrenden Fehler, die in der Familie gemacht wurden.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil nie verletzend, trotzdem ehrlich und in einem wunderbaren Schreibstil verfasst.