Ein wichtiges Thema ..

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
stresserella Avatar

Von

Eine Frau blickt zurück auf ihre Kindheit und das Leben ihrer Familie in den 1980er Jahren. Hauptthema – das (Über-)Gewicht der Mutter, der Umgang des Vaters mit eben diesem, ein kleines Mädchen mittendrin. Eine dieser Geschichten, bei der man schon nach wenigen Seiten den Protagonisten zurufen möchte, dass sie endlich ihre Sachen packen und sich „retten“ sollen.

Unterteilt in zwei Arten von Kapiteln, auf der einen Seite die Erzählungen ihrer Kindheit, auf der anderen Seite fast schon Analysen der Eltern und ihrer selbst, empfand ich den Roman zwar als gut lesbar, die analysierenden Kapitel allerdings an einigen Stellen recht inhaltlos und überflüssig, während ich einige doppelt lesen musste, zum Beispiel das Kapitel zur Parentifizierung. Im Zwiespalt bin ich bezüglich der kursiv gedruckten Redewendungen, die sich durch den ganzen Roman ziehen. An und für sich passend und eine schöne Idee, für mich persönlich hätten es aber auch ein paar weniger getan.

Der Kritik an Aufbau und Inhalt zum Trotz, handelt es sich bei „Lügen über meine Mutter“ um einen thematisch (immer) aktuellen und wichtigen Roman. Auch unwissende Leser erkennen schnell die psychische Gewalt, die der Vater die Geschichte hindurch an den Tag legt, ebenso welche Auswirkungen diese Gewalt auf Mutter und Kind hat. Ein Thema, über das unbedingt gesprochen werden muss – mehr gesprochen werden muss.