Familie

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Familie

Als ich die Beschreibung des Buches gelesen hatte, wusste ich sofort, dass ich es lesen muss. Auch wenn ich ohne Vater aufgewachsen bin, sind bestimmte Themen in Familien immer an der Tagesordnung und etwas "grummelt" im Verborgenen.

Hier geht es um die Kindheit der Autorin Daniela Dröscher. Genauer gesagt um die Beziehung zu ihrer Mutter, die Beziehung zwischen ihren Eltern und der Umgang im Allgemeinen miteinander. Und dieser war sehr einprägsam.

Beim Lesen des Buches hatte ich auf fast jeder Seite unterschiedliche Empfindungen. Ich selbst bin ebenfalls übergewichtig und war eigentlich fast immer auf der Seite der Mutter. Doch ab und an habe ich sie auch nicht verstanden und der Vater tat mir wieder leid. Heutzutage würde man das vermutlich als eine sehr toxische Beziehung beschreiben. Die beiden taten sich einfach gegenseitig nicht gut. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen und anstatt sich gegenseitig zu (unter)stützen haben sie sich in ihre eigenen Probleme verrannt und den Partner ausgeschlossen. Das Ende bzw. ein reflektieren am Ende über das Buch hat mir dann gezeigt, wer wirklich die stärker Person war und ist.

Der Schreibstil ist sehr gut. Flüssig und den Leser mitnehmend ist man direkt in der Geschichte. Man ist beim Urlaub und bei den Streitigkeiten mittendrin. Die Emotionen werden wirklich gut übermittelt und wie schon geschrieben, war zumindest ich immer mal wieder hin und hergerissen was ich denken soll.
Das Buch hat mich sehr gepackt und es ist eine gute Einsicht in Familienleben, wie sie garantiert auch heute noch stattfinden.

Auf jeden Fall steht das Buch aktuell zu Recht auf der Longlist und ich wünsche ihm bzw. der Autorin sehr, dass es noch weiter nach vorn kommt.