Familienportait

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In dem Roman berichtet die neunjährige Daniela über den Alltag ihrer Familie in den Achtzigern. Auf Drängen des Vaters ist die Familie von der Stadt aufs Dorf gezogen und teilt sich mit dessen Eltern ein Haus. Während der Vater einem Job als Angestellter nachgeht, kümmert sich die Mutter um Daniela und geht einem Halbtagsjob nach, da das Einkommen des Vaters nicht ausreicht, um die Familie zu versorgen. Nebenher bildet sie sich weiter und übernimmt im Verlauf des Romans noch die Pflege ihrer eigenen Mutter, eines Pflegekindes und bekommt eine weitere Tochter.
Neben den Schikanen der Schwiegermutter muss die Mutter der Autorin, die sich auf dem Dorf offensichtlich unglücklich und einsam fühlt, regelmäßige Demütigungen ihres Ehemannes bezüglich ihres Gewichts erdulden. Dieser schiebt seine eigenen Misserfolge und Unzulänglichkeiten auf das Gewicht seiner Frau und wird nicht müde, ihren Körper zu kommentieren und sie mit Diäten unter Druck zu setzen. Auf Ursachensuche geht er nicht und lässt jegliche Unterstützung vermissen. Auch vermeidet er es völlig, Fehler bei sich zu suchen und verfügt über Geld, Zeit und Körper seiner Frau.
Ein teils bedrückender Roman, bei dem sich mir ab einem gewissen Punkt die Frage gestellt hat, warum und wie lange die Mutter ihre Ehe in der Form noch ertragen kann und will. Leseempfehlung!