Lügen oder kritische Gesellschaftsstrukturen

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warda Avatar

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Daniela Dröscher hat einen vielschichtigen Roman geschrieben und bereitet Leser*innen Vieles:
Sie gibt einen Einblick in die deutsche Provinz der 80er-Jahre, eine aufwühlende Darstellung der Rolle der Frau in dieser Zeit sowie zwei sich fein ergänzende Erzählperspektiven. Einerseits sind die eigene Wahrnehmung einer Frau und die auf sie projizierten Erwartungen sehr einprägsam. Andererseits erzeugt die Darstellung der Handlung aus der Perspektive eines Kindes im späteren Erwachsenenalter, das rückblickend auf die damaligen familiären Strukturen blickt.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen, erzeugt aber fortwährend eine bedrückende Stimmung. Insbesondere die zwei Perspektiven zwischen der kindlichen Sicht auf die Ereignisse und die der erwachsenen Tochter finde ich gut umgesetzt.

Meiner Meinung nach eine gelungene und tolle deutsche Gegenwartsliteratur!