Ohne ein Blatt vor dem Mund

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antje123 Avatar

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Ela wächst im Deutschland der 80er-Jahre auf. Ihr Vater Tischler, ihre Mutter Übersetzerin, scheint das Leben des kleinen Mädchens ein normales zu sein. Doch was nach außen so scheint, entpuppt sich nach innen gewandt als Machtkampf zwischen Mutter und Vater. Sticheleien über das Gewicht, Bemerkungen über das Aussehen und verdrehte Tatsachen über Sachverhalte sind Gegebenheiten, mit denen sich Elas Mutter rumschlagen muss und mit denen Ela aufwächst. Hin- und hergerissen zwischen Halbwahrheiten und Behauptungen fällt es dem kleinen Mädchen schwer, zu verstehen, was wahr, was falsch ist und was es bedarf, sich selbst eine Meinung zu bilden.

Das Cover ist eigensinnig, hat mich nur wenig angesprochen, doch die ersten Seiten hatten es bereits in sich. Ich war gepackt von der Schreibweise, von der Art, Dinge rüberzubringen und von dem Charakter der Mutter, der sich so stark gegen alle Unwägbarkeiten stellt.
Man wird wirklich mitgenommen ist die Kindheit von Ela, stellt sich an deren Seite, bekommt alles von ihr präsentiert und kann sich als verständlicher Leser und mündiger Erwachsener viel leichter ein Bild und eine Meinung bilden als das kleine Mädchen.
Beeindruckend, wie schön alles tatsächlich so rüberkommt, wie es die Autorin wahrscheinlich rüberbringen wollte.