Schrei nach Liebe

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Die Geschichte wird aus Sicht der 6 jährigen Ela erzählt, die mit ihren Eltern und Großeltern im Hunsrück in den Achtzigerjahren aufwächst. Ängstlich beobachtet sie, wie die Ehe ihrer Eltern in Schieflage gerät, als der Vater eine Manie entwickelt, seine Frau würde zu viel essen und durch ihre Korpulenz würden ihm alle sozialen Förderungen und Kontakte abhanden kommen. Nachdem er im Beruf scheidert, überwacht er akribisch das Essverhalten seiner Frau und die unzähligen Diäten zu die er sie zwingt. Spätenstens als Ela's Mutter ein zweites Kind bekommt, ein Nachbarskind aufnimmt und die kranke, demente Mutter pflegt, merkt man, wie stark diese Frau doch ist.

Dieses Buch von Daniela Dröscher hat mich zusehends aufgewühlt und richtig betroffen gemacht. Nicht selten habe ich den Vater von Ela zur Hölle gewünscht, habe mit der Mutter gelitten und die Ängste der Kinder gespürt.

Die Autorin schreibt aus Sicht eines 6jährigen Mädchens. Dies nimmt man ihr sofort ab. Die Sprache und die Gefühle der Kinder sind voll identisch ohne kindisch zu sein.

Ich habe ein Buch gelesen, in dem eine verbale häusliche Gewalt immer gegenwärtig ist und man stets hofft dass diese starke Frau die Kraft besitzt sich aus diesen Zwängen zu befreien.
Dass sie nicht nur den Kampf um ein paar Pfunde zuviel gewinnt, sondern auch die Stellung in der Familie, die ihr gebührt.