Ein interessantes Buch über eine faszinierende Frau

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gapsi Avatar

Von

Dieses Buch hat aufgrund der Thematik direkt mein Interesse geweckt: Mir gefallen Bücher über Frauen die ihren Weg gehen, über Frauen die auch mal gegen den Strom schwimmen und etwas Neues ausprobieren. Natürlich darf da Marie Curie als eine der wichtigsten Frauen des frühen 20. Jahrhunderts nicht fehlen. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt - ich konnte ihn kaum aus der Hand legen, so sehr war ich in der Lebensgeschichte von Marie Curie gefangen. Der Titel ist hier auf jeden Fall Programm, denn in dem Buch zeigt sich, dass Marie mehr als genug Gründe gehabt hatte, ihre Träume fallen zu lassen und ja auch mehrmals kurz davor war. Doch sie ist hartnäckig geblieben und hat an ihren Träumen festgehalten – und das ist aus meiner Sicht auch eine sehr wichtige Botschaft, die das Buch uns mitgibt!

Der Roman erzählt die Lebensgeschichte der berühmten Physikerin und Chemikerin Marie Curie. Dabei blickt sie aus dem Alter zurück auf ihr Leben als Schulkind über das Erwachsenwerden, das Studium in Paris bis zu ihrer Auszeichnung als Nobelpreisträgerin. Dabei stellt das Buch direkt die Stellung als Vorbild hervor, die Marie für viele junge Frauen in der damaligen Zeit war und vielleicht auch heute noch ist: Denn Marie wird in verschiedenen Lebenssituationen durch junge Frauen gebeten ihnen ihre Geschichte zu erzählen. Dabei zeigt sich, dass Marie als junges Mädchen oder später als junge Frau, häufig genau vor den Problemen stand, mit welchen auch die jungen Frauen zu kämpfen haben.

Gefallen hat mir die Authentizität mit der der Roman die Lebensgeschichte von Marie Curie erzählt – da wird, zumindest aus meiner Sicht, nichts beschönigt und auch die traurigen Aspekte werden nicht ausgespart. Dabei variiert aber das Erzähltempo recht deutlich – teilweise werden einzelne Jahre in zwei Sätzen zusammengefasst, dann wieder vergehen wenige Tage in mehreren Kapiteln. Gut fand ich auch, dass der Name von Marie gewechselt hat, je nachdem ob sie gerade bei ihrer Familie oder in Frankreich war. Bei ihrer Familie war sie von Anfang an „Manja“ und das hat sich auch später nicht geändert – für mich ein Zeichen dafür, dass sie geblieben ist, wer sie war. Wohingegen sich sie mit ihrem Studium in Paris und dem Namen „Marie“ ja ganz bewusst für „ein anderes Ich“ entschieden hat.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat war, dass auch die wissenschaftlichen Aspekte von Maries Leben nicht zu kurz kamen. Die Suche nach Radium und Polonium wurde sehr deutlich dargestellt, ebenso die verschiedenen Versuche oder auch die Auswirkungen auf die Gesundheit von Marie und Pierre. Dabei wurde es aber nie zu technisch oder zu wissenschaftlich, sodass man dem Buch weiterhin sehr gut folgen konnte. Aus meiner Sicht war es aber auf jeden Fall sehr wichtig, diese Themen in ausreichender Tiefe darzustellen, da in dem Leben von Marie Curie sonst einfach ein ganz entscheidender Aspekt gefehlt hätte.

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen – das Buch lässt sich flüssig lesen und ich hatte das Gefühl, mittendrin in dem Leben von Marie Curie zu sein. Dadurch, dass die Lebensgeschichte von Marie Curie als Rückblende erzählt wird, spielt der Großteil des Buches in der Vergangenheit. Nur einzelne Kapitel spielen in der Gegenwart von Marie und dienen im Wesentlichen dazu den Übergang zu der nächsten Erzählung aus ihrem Leben zu schaffen. Dieser Aufbau, führt aber gerade dazu dass es keine hektischen Zeitsprünge gibt, sondern die gesamte Erzählweise sehr ruhig bleibt, was mir sehr entgegengekommen ist.

Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung – mir hat das Buch sehr gut gefallen!