Das ist wohl wahr!

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holzfrieden Avatar

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Marja-Lisa Vartios Männer wie Männer, Frauen wie Frauen hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Ich bin ohnehin Fan finnländischer und isländischer Autoren, da es ihnen oft gelingt in nüchterner Sprache die Dinge auf den Punkt zu bringen und dennoch sehr literarisch zu erzählen. Vordergründig findet in Vartios Buch kaum eine Handlung statt, dennoch ist man von Beginn an gefesselt von " dem Mann und dem Mädchen". Der auktoriale Erzähler lässt einen tiefe Einblicke gewinnen in die Gedanken von Leena, die sich nicht entscheiden kann, ob sie wirklich erwachsen oder doch noch eher ein Schulmädchen ist. Die Geschichte. Die erzählt wird, ist so alt wie das Leben und gerade deshalb immer wieder interessant. Vartios, deren Buch bereits in den 1950 er Jähren entstand hat ein für die damalige Zeit heikles Thema aufgegriffen.
Lediglich Leena und ihrer Schwester Riitta erhalten Namen, alle anderen Personen bleiben eher Typen, die für Bestimmte Haltungen stehen. Durch diesen Schreibstil kann der Leser sich gut in Leena und ihre Beweggründe und Wünsche versetzen. Ein sehr kluges und realistisches Buch!