Und weg sind sie

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milena Avatar

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Barbara Becker und Christiane Soyke, Chefredakteurin bei der Zeitschrift "Bunte", verbindet eine langjährige Freundschaft. Beide sind sie Mütter von Söhnen. Barbara bemuttert Noah und Elias mit Porridge und grünen Smoothies. Christiane Soyke ist die Mutter von Nicholas. Um die beiden Autorinnen herum ist die so genannte Sisterhood, was einen Klüngel von Freundinnen bezeichnet, von denen auch viele ähnliche Erfahrungen teilen. Kinder verlassen das Haus und die Mütter bleiben zurück und müssen einen Neuanfang starten. Dieses Phänomen wird das "Empty-Nest-Syndrom" genannt und betrifft mehr oder weniger alle Mütter. Barbara Becker und Christiane Soyke beschreiben abwechselnd, wie es ihnen in dieser Phase geht, wie schwer ihnen das Loslassen fällt, welche Ängste und Befürchtungen sie heimsuchen. Das ist dann auch schon der Punkt, der mich stutzen lässt, angekündigt war das Buch als Sachbuch. Faktisch ist es aber nur ein Blick hinter die Kulissen von zwei finanziell sehr privilegierten Frauen, die ihre Kinder durchs Abi schieben und sich um die Wahl des richtigen Studienfachs sorgen. So beruhigend es sein mag, dass es auch prominenten Frauen von der Gefühlslage auch nicht anders geht, so wenig blicken die beiden Autorinnen über ihren eigenen Tellerrand in Miami und München hinaus. Wer gerne am Promileben anderer etwas teilhaben möchte, findet eine nette und teils auch etwas inspirierende Lektüre. Wer dies nicht braucht, verpasst leider nichts!