Eine Liebesgeschichte

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Das Buch von Julia Karnick bietet eine Lektüre für den unbeschwerten Sommerurlaub. Schon nach wenigen Seiten wissen die Leser*innen, dass zwischen Robert und Friederika, abgekürzt Frie, etwas laufen wird bzw. schon etwas gelaufen ist. Aber es wird noch viele Seiten dauern, bis die beiden endgültig zusammenkommen. Bis dahin kann man sich gemütlich mit einem Prosecco zurücklehnen und den beiden dabei zuschauen, wie sie es immer wieder verpassen, sich aufeinander einzulassen. Dabei kann man sich das sehr gelungene Cover ansehen, das die Situation deutlich spiegelt: zwei Menschen gehen nebeneinander her, halten sich an den Händen und sind doch klar voneinander getrennt.
Die Autorin schildert zu Beginn eine Schülerliebe oder eine gute Freundschaft, je nach Betrachtungsweise der Protagonisten. Und das tut sie mit viel Detailwissen und einem guten Gefühl für die Atmosphäre und das Lebensgefühl von Jugendlichen / jungen Erwachsenen vor und nach dem Abitur. Weniger überzeugend und kürzer fallen die Teile aus, die die beiden als Erwachsene zeigen: zunächst Frie als Studentin und später Mutter und Robert als Musiker mit Anfang dreißig und schlussendlich im fortgeschritteneren Alter mit fünfzig. Die Perspektiven wechseln. Mal ist es die Sicht von Robert, mal die Sicht von Frie.
Gewürzt ist das Auf und Ab in der Beziehung der beiden mit gut gezeichneten Nebenfiguren wie dem alten Generalmajor a. D., Herrn Selk, der für eine märchenhafte Wende im Leben von Robert sorgt, so dass dem Happy End schließlich nichts mehr im Wege steht. Die allerletzte Volte erscheint dann doch etwas zuviel.
Wer eine leichte und unterhaltsame Lektüre sucht, die nicht zu platt ist, kann bei Julia Karnick fündig werden.