Es waren zwei Königskinder...

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Das Cover von "Man sieht sich" von Julia Karnick ist in drei rote Blöcke eingeteilt. Diese stehen für die drei Zeitspannen, in denen sich die Protagonisten immer wieder begegnen. Es geht um Robert und Friederika, die sich Frie nennt. Wir dürfen die beiden über mehrere Jahrzehnte begleiten, mit ihnen leiden, lachen und lieben. Kurz vor ihrer Volljährigkeit lernen sie sich in der Schule kennen. Robert verliebt sich in Frie, für die er aber eine gefühlte Ewigkeit nur "der beste Freund" ist. Immer wieder trennen und begegnen sich Robert und Frie, im dritten Abschnitt des Buches auf dem dreißigjährigen Abi-Treffen. Finden die beiden Königskinder endlich zueinander? Man möchte sie förmlich schütteln, denn sie scheinen wie füreinander gemacht. Wer denkt, dass es sich hierbei um eine schon tausendfach erzählte langweilige Liebesgeschichte handelt, der täuscht sich gewaltig. Zugegeben, das Thema ist nicht neu, aber Julia Karnick versteht es meisterhaft, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen. In einem sprachlich hervorragendem Schreibstil schildert sie humorvoll, melancholisch, liebevoll und unaufgeregt spannend die Beziehung und die Lebensläufe von Robert und Frie. Selbst die Neben-Charaktere sind fein und authentisch gezeichnet. Ein wunderbarer Unterhaltungsroman mit Tiefgang. Zudem ist er auch für die etwas älteren Leser, eine Zeitreise in die Vergangenheit. Eine Zeit mit Telefonzellen, statt "whatsapp"und Briefeschreiben statt "facebook". Klare fünf Sterne für diese Perle unter den Neuerscheinungen.