Wunderbarer Roman
„Gut Ding will Weile haben“, dass an diesem Sprichwort etwas dran ist, wird in Julia Karnicks Roman „Man sieht sich“ eindrücklich aufgezeigt. Die Protagonisten Friederike, kurz Frie und Robert lernen sich Ende der 1980er Jahre als Teenager während ihrer Schulzeit kennen, doch damals war noch nicht das deutlich, was man zwei Lebensabschnitte und über 30 Jahre später kennenlernt. Natürlich war da schon immer dieses besondere Band zwischen ihnen, aber wie das Leben manchmal so spielt trennen sich Wege und finden sich diese auch wieder zusammen. Eine authentische Liebesgeschichte in mehreren Episoden. „Man sieht sich“ ist nicht wie so viele andere Romanzen, die den Buchmarkt überschütten, da man in diesem Fall das wirklich wahre Leben mit seinen eigenen Umwegen kennenlernt. Nicht immer ist alles „wie im Film oder wie im Buch“ auch wenn es ein Buch ist. Tolle Charaktere und ein in den Sog ziehender Schreibstil lassen dieses fast 500 Seiten starke Buch nur so verfliegen. Wie auch die mehr als drei Jahrzehnte in der Geschichte. Ganz klare Empfehlung. Besonders für die, die denken, dass es DEN passenden Deckel nicht gibt und man sich eher als Auflaufform betitelt.