Mann ohne Herz

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wusl Avatar

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Ich habe mich sehr auf das neue Buch der Krimi-Schwestern Grebe/Träff gefreut und wurde keineswegs enttäuscht.

Einen „Mann ohne Herz“ findet die Polizei von Stockholm mehr als einmal in diesem Roman. Den Toten wurde u.a. das Herz herausgeschnitten. Auch waren sie wohl alle in der Schwulenszene aktiv und man vermutet also dort den entscheidenden Zusammenhang.

Es ist Sommer in Stockholm. Die Nächte hell und die Temperaturen ungewöhnlich hoch, selbst für diese Jahreszeit. Siri Bergman hat ihre Praxis geschlossen und arbeitet nun bei der Polizei in einem Profilerteam. Und schon der erste Fall hat es in sich und sie und ihre neuen Kollegen bekommen alle Hände voll zu tun, bis sie den Täter überführen können.

Noch mehr als in den Vorgänger-Romanen legen die Autorinnen Wert auf die psychologischen Aspekte. Sie durchleuchten und beschreiben das Innere der Ermittler ebenso, wie das des Täters und es geht nicht darum die brutalen Morde genau und detailliert zu beschreiben sondern darum hinter all dies zu schauen und zu erkennen, warum Menschen so handeln wie sie es eben tun.

Die Ermittler waren mir allesamt sehr sympathisch und werden gut beschrieben. Der Täter kommt persönlich zu Wort und ist eine arme verzweifelte Seele. Fast empfindet man Mitleid und Verständnis für ihn. Wenn ein Buch solche Gefühle im Leser wecken kann, ist dies für mich durchaus ein Zeichen für Qualität. Da ich alle vier Teile gelesen habe, bewerte ich diesen vierten Band im Rückblick auf die Vorgänger. Er ist vielleicht nicht ganz so spannend wie vor allem der erste und zweite, deshalb vergebe ich nur 4 Sterne habe aber das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es durchaus weiter. Für Leute, die Krimis mit Psychologen schätzen – so wie ich – und die es nicht immer so blutig und brutal mögen, genau der richtige Lesestoff.