Ein tolles Buch mit kleineren Schwachstellen

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athene1989 Avatar

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Nachdem ich sowohl den Klapptext als auch die Leseprobe von „Meet Me in Maple Creek“ von Alexandra Flint sehr gelungen fand, wollte ich unbedingt die Reihe lesen. Ich fand es faszinierend, dass Mira und Lilac bei der Geburt getrennt wurden und als junge Erwachsene zueinander finden. Ich war gespannt, wie gut oder schlecht dies funktioniert, gerade auch weil sie aus zwei völlig verschiedenen Welten kommen – wie auch Josh. Auf die Liebesgeschichte der beiden war ich sehr gespannt. Mira, die ein ruhiges und behütetes Leben führt, ohne je irgendwelche finanziellen Sorgen gehabt zu haben, und Josh, der als Undergroundboss illegale Geschäfte geführt hat.
Der Schreibstil war sehr angenehm und die Story hat mich die ganze Zeit mitgenommen, auch wenn ich ein paar kleinere Kritikpunkte habe, wie zum Beispiel das Verhalten vom Vater. Für mich kam er immer als besorgter und liebender Elternteil rüber, der das Beste für seine Tochter möchte und sich dafür einsetzt, dass sie alles hat. Aber bei einigen Gesprächen kam er so gefühlskalt rüber, dass es für mich nicht wirklich zusammengepasst hat. Da haben mir dann paar Erklärungen gefehlt. Aber allgemein war die Familiendynamik nicht sonderlich spürbar, da das leider eher am Rande eine Rolle gespielt hat, wenn überhaupt. Davon hätte ich mir mehr gewünscht, vor allem auch zwischen Mira und ihrem Zwillingsbruder Lilac, die sich nach so vielen Jahren das erste Mal treffen. Aber das wurde immer nur minimal thematisiert. Eigentlich eher die Beziehung zwischen Lil und Eli, Miras bestem Freund. Darüber hat man im Buch mehr lesen können, als zwischen den Zwillingen und das war mir einfach viel zu wenig, da das doch eigentlich ein riesen Thema war. Dafür wurde eben das Hauptaugenmerk auf Mira und Josh gelegt. Wie sich beide einander näherkommen, wie sich langsam Gefühle entwickeln und das war sehr schön mitzubekommen, vor allem da sich beide irgendwie auf einer Augenhöhe befanden, so unterschiedlich beide auch waren. Aber Mira war selbstbewusst und wusste, was sie wollte, ebenso wie Josh. Dabei wurde auch immer wieder das Leben in der Kleinstadt beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Bei Josh immer wieder erwähnt, wie dunkel sein Leben bisher war und dass er so viele Leben zerstört hat usw., aber das waren immer nur irgendwelche Andeutungen und es gab keine ausführlichen Geschichten, was ich dann etwas ungünstig fand, denn so kam dieses Gehabe, dass er ja so ein böser Kerl sei, sehr gestellt rüber, da er so nicht rüberkam, im Gegenteil. Für mich hat das einfach nicht so ganz zusammengepasst. Aber ich mochte Josh. Alleine wie er sich Lil angenommen hat und sich um ihn sorgt, fand ich unglaublich rührend. Seine Chemie mit den verschiedenen Charakteren hat immer gut gepasst.
Ein wenig Action gab es zwischendurch in dem Buch auch, was ich echt gut fand, denn dieser Untergrund wurde immer wieder thematisiert und wenn absolut gar nichts passiert wäre, dann hätte ich das einfach nicht passend empfunden. Auch wenn nichts wirklich überraschend war, auch das Ende nicht. Paar Sachen fand ich nicht vollständig durchdacht, aber das hat mich nicht daran gehindert, dass mir das Buch gut gefallen und mich mitgenommen hat. Daher gebe ich dem Buch vier Sterne.