Vom Tod suchen und Hoffnung finden

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sonjalein Avatar

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Inhalt: Die 16-jährige Aysel leidet unter schweren Depressionen. Sie möchte einfach nicht mehr leben und beschließt sich umzubringen. Um nicht in letzter Minute noch zu kneifen, sucht sie sich im Internet einen Selbstmordpartner und stößt auf den 17-jährigen Roman. Doch je mehr die beiden ihren Abgang planen und je näher das festgelegte Datum kommt, desto mehr spürt Aysel, allein durch Romans Gegenwart, neuen Lebenswillen. Und plötzlich ist ihr der Gedanke zu sterben unerträglich, genauso wie Roman zu verlieren. Und sie beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben, um Romans Leben und um eine eventuelle gemeinsame Zukunft. Kann sie damit Erfolg haben?

Meinung: Bewegend, traurig, mitreisend und wunderschön. Anders kann man diesen Roman von Jasmine Warga nicht beschreiben. Es ist schon sehr mutig ein solches Taboothema wie Selbstmord überhaupt anzuschneiden, aber sie hat es getan. Und damit einen wundervollen Roman geschaffen, der sowohl zum Nachdenken anregt und den Leser auch gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen bringt.
Im Mittelpunkt dieses Romans steht die 16-jährige Aysel, die unter schweren Depressionen leidet und der nichts mehr eine Freude machen kann. Seit ihr Vater eine schreckliche Tat begannen hat, driftet sie immer weiter ab. Auch ihre Mutter, ihre beiden Halbgeschwister und ihr Stiefvater können nichts dagegen tun. Im Gegenteil. In meinen Augen wirkten sie einfach nur überfordert.
Der zweite Hauptcharakter ist Roman. Er ist ein gutaussehender Sportler und auf den ersten Blick versteht Aysel nicht, warum ausgerechnet jemand wie er, der doch alles zu haben scheint, Selbstmord begehen möchte. Ist er doch genau das Gegenteil von der zurückgezogenen und ruhigen Schülerin. Aber umso mehr die beiden sich kennenlernen, umso mehr merkt Aysel, dass man nicht vom ersten Eindruck auf andere Menschen schließen soll. Und sie merkt, dass Roman ihr alles andere als egal ist und dass sie es nicht ertragen könnte ihn zu verlieren.
Das Buch und die Charaktere haben mir auf jeden Fall sehr gefallen. Man merkt hier auch, wie es den Betroffenen, die unter Depressionen leiden geht, und wie hilflos ihre Angehörigen sein können. Das Buch berührt einen einfach. Ich habe es sehr schnell durchgelesen. Es hat mich einfach gepackt.
Der wunderbare Schreibstil der Autorin rundet das Bild perfekt ab.
Ich denke übrigens nicht, dass „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ nur für Jugendliche geeignet ist. Man kann es ebenfalls als Erwachsener gut lesen. Sollte man vielleicht sogar. Denn Depressionen sind ja nun auch keine Frage des Alters.

Fazit: Gutes und berührendes Jugendbuch über zwei, die den Tod suchten und die Hoffnung fanden.