So unglaublich und doch so wahr

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buechertier Avatar

Von

Diese Geschichte ist beeindruckend und man kann kaum glauben, dass so etwas passiert ist. Umso erstaunlicher ist es, wie viel Glück dieser kleine Junge noch in seinem Unglück hatte. Da geht ein fünfjähriges, indisches Kind in Indien verloren und gerät weit weit weg von seinem Heimatort in ein Waisenhaus. Anschließend adoptiert es eine australische Familie und zieht den kleinen Saroo mit viel Liebe und Verständnis auf. Es weckt fast den Glauben ans Schicksal, denn seine Mutter und auch seine Lehrerin helfen die Erinnerungen an die "alte Heimat" wach zu halten und zu rekonstruieren, was passiert ist und wo diese "alte Heimat" einst war. Und tatsächlich fünfundzwanzig Jahre später steht Saroo Brierley wieder vor seinem damaligen Elternhaus.
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was dieses Kind gefühlt hat.
Trotzdem fühlte ich anfangs eine Distanz zu dem Erzählten und die Geschichte schaffte es erst mal nicht, mich wirklich zu berühren, was sich aber mit jeder folgenden Seite verminderte und mich dann doch immer weiter in die Geschichte hineinzog und ich hätte am liebsten weitergelesen, um herauszufinden, was denn nun genau passiert ist und wie es Saroo Brierley dann tatsächlich geschafft hat, nach unglaublichen fünfundzwanzig Jahren sein ursprüngliches Zuhause wiederzufinden.
Die Sprache fand ich anfangs etwas holprig. Es wirkte auf mich erst mal wie eine bloße Aufzählung einiger Geschehnisse, gerade im Kapitel "Erinnerungen". Im zweiten Kapitel wurde die Sprache weicher und ich fand Zugang zur Geschichte. Ich kann mir gut vorstellen, dass, sofern es so weiter geht, es eine ganz bezaubernde und berührende Geschichte wird. Gespannt bin ich, ob er tatsächlich seine gesamte Familie wiedergefunden hat und wie das Zusammentreffen nach all dieser Zeit ausgegangen ist.